Ein beidseitig bespielbarer Leuchtkasten zeigt auf einer Seite das neuangeordnete Motiv der Künstlerin Hilma af Klint, „The Swan No. 17“ (1915), auf der anderen Seite die Neuanordnung „Modern Print“ (1971) von Roy Lichtenstein. In beiden Motiven ist je eine Strophe aus dem künstlerischen Werk „Te Gri Ro Ro“ von Hans Arp, welches halb lautsprachlich und in dadaistischer Manier 1957 entstanden ist, eingearbeitet und abgebildet. Die Verbildlichung der zwei Strophen gelingt durch eine übersetzungspraktik, welche mittels eines Alphabetrasters aufgesetzt ist, um Bedeutungsbeziehungen zu erzeugen, die sich zwischen Auflösung und Neuformung von Zeichen- und Formkonstrukten bewegen. Es ist die Suche nach der Beweglichkeit des Sinns. Diese Arbeit geht auf die risografierte Edition „Alles da sogar nichts“, 2022 (icon Verlag), zurück.
Sabine Bretschneider arbeitet im Bereich Grafik und Installation. Nach einer Ausbildung zur Grafikdesignerin folgte ein Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Ihre künstlerische Beschäftigung richtet sich unter anderem auf Raum und Wahrnehmung sowie Abhängigkeiten, aber im Kern auf das Prozesshafte, die in den Themenfeldern von Interindividualität sowie auch der Ermittlung semantischer Auszeichnungsstrukturen ablaufen, um eine Entkoppelung sprachlicher Aspekte und der Schaffung Neuer zu erzeugen.
english version
A double-sided light box shows on one side the rearranged motif by the artist Hilma af Klint, “The Swan No. 17” (1915), and on the other side the rearranged motif “Modern Print” (1971) by Roy Lichtenstein. Both motifs each incorporate and depict a verse from the artistic work “Te Gri Ro Ro” by Hans Arp, which was created partly in phonetic language and in Dadaist style in 1967. The visualization of the two verses is achieved through a translation practice, which is set up by means of an alphabet grid in order to create relationships of meaning that move between the dissolution and reshaping of sign and form constructs. It is the search for the mobility of meaning. This work is based on the risographed edition “Alles da sogar nichts”, 2022 (icon Verlag).
Sabine Bretschneider works in the field of graphics and installation. After training as a graphic designer, she studied sculpture at the Akademie der Bildenden Künste, Munich. Her artistic work focuses, among other things, on space and perception as well as dependencies, but in essence on the processual, which take place in the subject areas of interindividuality as well as the determination of semantic markup structures in order to create a decoupling of linguistic aspects and the creation of new ones.