Gespräch als Kunst, 2024

In der Arbeit „Gespräch als Kunst“ beschäftigt sich Karolina Vocke mit der Frage, ob sich das Gespräch als eigenständiges Kunstwerk betrachten lässt. Jenseits der politischen, funktionalen oder therapeutischen Themen geht es ihr darum, im Dialog mit ihren Gästen und Gesprächsteilnehmern zu erforschen, wie das Gespräch als solches selbst die künstlerische Arbeit sein kann. Täglich lädt sie zu jeweils einstündigen Gesprächen mit fünf weiteren Teilnehmern ein. Es finden Gespräche in einem Glaspavillon statt. Die Sprechenden können gesehen, aber nicht gehört werden, die Gespräche werden nicht aufgezeichnet. Neben geladenen Expert*innen aus verschiedenen Bereichen sind auch Ausstellungsbesucher herzlich eingeladen teilzunehmen. Das Kunstwerk entsteht in gemeinsamer Autorenschaft. Das Kunstwerk existiert nur für den Moment. Kunstbetrachtung ist Kunstproduktion. Das Gespräch als Werk ist frei von thematischen Bindungen. Das Gespräch ist wie eine Architektur die zwischen den Personen geschaffen wird. Exemplifikation, Authentizität, Expressivität, Störmomente, kultureller Kontext stehen im Raum.

 

Karolina Vocke, in München geboren, schloss 2024 ihr Diplom der Freien Künste an der Akademie der Bildenden Künste München ab und erhielt den Rotary Kunstpreis sowie das Curt Wills Stipendium. Sie hat einen Master in Bildender Kunst (Marburg 2015) und Promotionen in Mathematik (2016) und VWL (2022, Innsbruck). Ihre künstlerischen Forschungsinteressen umfassen Widerstand, Gemeinschaft, soziale Strukturen, Wohnen, Gespräch, Wissenschaftspraxis, und Kollektive. Ihre wissenschaftlichen Forschungsinteressen umfassen Netzwerke, Spieltheorie, nicht-kommutative Algebra, Kommunikationsmodelle, Kunstmarkt, Matching-Theorie und Quantengruppen.

 

 

english version

In her work “Gespräch als Kunst” (engl.: Conversation as Art), Karolina Vocke explores the question of whether conversation can be regarded as a work of art in its own right. Beyond political, functional or therapeutic topics, she is interested in exploring in dialog with her guests and participants how the conversation as such can be the artistic work itself. Every day she invites five other participants to one-hour conversations. The talks take place in a glass pavilion. The speakers can be seen but not heard, the talks are not recorded. In addition to invited experts from various fields, exhibition visitors are also cordially invited to take part. The artwork is created in joint authorship. The artwork exists only for the moment.art viewing is art production. The conversation as a work is free of thematic ties. The conversation is like an architecture that is created between the people. Exemplification, authenticity, expressivity, moments of disturbance, cultural context are present.

 

Karolina Vocke, born in Munich, graduated in 2024 with a diploma in Liberal Arts from the Akademie der Bildenden Künste, Munich and received the Rotary Art Prize and the Curt Wills Scholarship. She holds a Master's degree in Fine Arts (Marburg 2015) and Doctorates in Mathematics (2016) and Economics (2022, Innsbruck). Her artistic research interests include resistance, community, social structures, housing, conversation, scientific practice, and collectives. Her scientific research interests include networks, game theory, non-commutative algebra, communication models, art market, matching theory and quantum groups.