Im Collagieren und Montieren von visuellem und akustischem Material sieht Klaus Erika Dietl die Möglichkeit, das vorherrschende Erzähldiktat zu hinterfragen. Was tut sich auf, wenn wir es uns im Wartezimmer nicht länger bequem machen? Was passiert, wenn wir stattdessen den Raum dahinter betreten, wo sich im nächsten Level “Bilder aus Versehen“ auf einem Seziertisch begegnen? Durch das Samplen der Text- und Bildbotschaften und deren Neukombination mit anderem disparatem Material versucht er, eine audiovisuelle Sprache des Intervalls freier Assoziationen zu schaffen. Seit 2012 setzt sich Dietl zunehmend mit dem Bewegtbild auseinander. Im Oktober 2013 wurde sein Kurzfilm “My Name Is Luka, Call Me Catherine“ für den “Missing Link“ nominiert, dem Züricher Preis für herausragende Positionen in Kunst und Psychoanalyse. Dietls erster Langfilm “Das Letzte Loch ist der Mund“ – ein Kunstfilm zur Sprachstruktur der Lüge im Strafvollzug – wurde 2017 im Münchner Lenbachhaus uraufgeführt, gefolgt von weiteren Screenings in der Lothringer13 (München), im Neuen Maxim Kino (München), im Werkstattkino (München) und im Kunstraum “Setzkasten“ (Wien).
Klaus Erika Dietl studierte Malerei und Kunsttheorie an der Akademie der Bildenden Künste in München und war Musterschüler der Malerei in der Klasse von Horst Sauerbruch. Als Klangkünstler ist er in experimentellen Münchner Bands aktiv und Teil des internationalen Medienkunst-Kollektivs ALLIGATOR GOZAIMASU. Seine Werke wurden in bedeutenden Institutionen wie der documenta Halle in Kassel und der Frankfurter Kunsthalle Schirn ausgestellt. 2009 gründete er gemeinsam mit Stephanie Müller die interdisziplinäre Plattform MEDIENDIENST LEISTUNGSHÖLLE. Dietl war im Rahmen von Austauschprojekten in Birmingham, Istanbul, Zürich und Amman tätig.
english version
In collaging and assembling visual and acoustic material, Klaus Erika Dietl sees the possibility of questioning the prevailing narrative dictate. What happens when we no longer make ourselves comfortable in the waiting room? What happens when we enter the room behind it instead, where “images by mistake” meet on a dissecting table in the next level? By sampling the text and image messages and recombining them with other disparate material, he attempts to create an audiovisual language of the interval of free associations. Dietl has been increasingly exploring the moving image since 2012. In October 2013, his short film “My Name Is Luka, Call Me Catherine” was nominated for the “Missing Link”, the Zurich prize for outstanding positions in art and psychoanalysis. Dietl's first featurelength film “Das Letzte Loch ist der Mund” – an art film about the language structure of lies in the penal system – premiered at the Lenbachhaus in Munich in 2017, followed by further screenings at Lothringer13 (Munich), Neues Maxim Kino (Munich), Werkstattkino (Munich), Kunstraum “Setzkasten” (Vienna).
Klaus Erika Dietl studied painting and art theory at the Akademie der Bildenden Künste, Munich and was Model Student of Painting in Horst Sauerbruch's class. As a sound artist, he is active in experimental Munich bands and is part of the international media art collective ALLIGATOR GOZAIMASU. His works have been exhibited in major institutions such as the documenta Halle in Kassel and the Frankfurt Kunsthalle Schirn. In 2009, he founded the interdisciplinary platform MEDIENDIENST LEISTUNGSHÖLLE together with Stephanie Müller. In the context of exchange projects, Dietl has worked in Birmingham, Istanbul, Zurich and Amman.