Multiverses of Noise, 2016/2017, Foto: Birthe Blauth

Noise, 2016/2017
Bilder | Acryl auf Leinwand


Multiverses of Noise, 2017
Objekte | Acrylglasobjekte in gravierten Glaskästen

 

 

Das Universum entstand aus chaotischem Rauschen, einer brodelnden Ursuppe. Darin stimmen die Physik und von unterschiedlichen Kulturen überlieferte kosmogonische Mythen überein. Aus dem Urchaos entwickelten sich einzelne Teile zu unserer Welt mit ihrer Ordnung. Es hätten auch völlig andere Welten entstehen können. Der Urzustand hatte unendliches Potenzial. In „Multiverses of Noise“ geht es um Momentaufnahmen aus diesem Urrauschen. Jeder Bruchteil einer Sekunde ist voll unendlicher Entwicklungsmöglichkeiten. Jedes Gemälde zeigt eine 24stel Sekunde Bildrauschen, - in welchem ein Teil des Rauschens vom Urknall enthalten ist. Jede Box enthält die Elemente je eines Gemäldes. Jede Box könnte wie eine Variante des Urknalls explodieren und die Elemente könnten sich in unzähligen Varianten anordnen, vermehren, sortieren.

 

Birthe Blauth promovierte in Sinologie, Ethnologie und Kunstgeschichte mit den Schwerpunkten Religionsethnologie und Ikonologie. Sie legt durch wissenschaftliches Arbeiten verborgene Strukturen der kulturellen Prägungen des Individuums und der Gesellschaft frei. Die Möglichkeiten der Wissenschaftssprache boten ihr nicht den Raum, um das Ungefähre, auf das man dabei stößt, präzise zu formulieren. Da ihr dies mit künstlerischen Mitteln möglich ist, arbeitet sie seit 2003 als Künstlerin. Sie hat für ihre Arbeiten zahlreiche Auszeichnungen bekommen wie den HausderKunstPreis und den Dr. Theobald-Simon Preis. Sie war Resident am International Studio & Curatorial Program in New York. Für 2023 hat sie ein Stipendium des Kunstfonds erhalten.

 

Birthe Blauth ist seit Jahren in zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten, u.a. in der 532 Gallery Thomas Jaeckel in New York, im Künstlerhaus Wien, in der Oude Stadtsgalerij Heerlen, in einer offiziellen Ausstellung der Biennale Venedig, vom Goetheinstitut in Dubai. 2022 verwandelte sie während der documenta die Elisabethkirche am Friedrichsplatz in Kassel in die partizipative Installation „Poem of Pearls“. Anfang 2023 zeigte sie in der schottischen Galerie Lust & The Apple das Projekt „Reflections on Dichotomy“. Sie wird von UNPAINTED, der Plattform für digitale Kunst vertreten.

 

 

english version

The universe originated from chaotic noise, a bubbling primeval soup. In this physics and cosmogonic myths handed down by different cultures agree. From this primeval chaos individual parts developed to our world with its order. The primordial state had infinite potential. Multiverses of Noise" is about snapshots from this primordial noise. Every fraction of a second is full of infinite possibilities for development. Each painting shows a 24th of a second of image noise, - in which a part of the noise from the Big Bang is contained. Each box contains the elements of one painting. Each box could explode like a variant of the big bang and the elements could arrange themselves in innumerable variants.